Spitzenteams? Kann die SG Wattenscheid 09. Innerhalb von fünf Tagen wurden mit Westfalia Rhynern (2:1) und dem 1. FC Gievenbeck (1:1) zwei Mannschaften aus dem oberen Oberliga-Tabellendrittel an der Wattenscheider Berliner Straße ausgebremst.
Damit fand die Elf von Cheftrainer Christopher Pache gerade rechtzeitig wieder in die Spur, ehe es nächste Woche zum langersehnten Stadtderby gegen den VfL Bochum II geht.
In zwei aufeinanderfolgenden Spielen hat der ehemalige Bundesligist eine neue Qualität unter Beweis gestellt: Comebacks. Wie schon gegen Rhynern, lagen die Schwarz-Weißen auch gegen Gievenbeck unglücklich zurück. Christoph Rüther traf für die Münsteraner vom Punkt (40.).
"Ich finde, dass wir mit zwei Top-Chancen unfassbar gut in die Partie gekommen sind. Wir hatten sehr viel vom Spiel, haben es mit dem Ball gut gemacht, waren gallig auf zweite Bälle. Die Elfmetersituation gegen uns hat uns erstmal ein bisschen rausgebracht", analysierte 09-Coach Pache.
Doch erneut ließ sich "Nullneun" davon nicht beirren, kämpfte sich im Laufe des zweiten Durchgangs zurück ins Spiel und glich durch Robert Nnaji aus (66.). Der Trainer sprach innerhalb des Mannschaftskreises von "Kampfgeist" sowie einer "wahnsinnigen Mentalität", die seine Schützlinge zeigten und lobte auf der anschließenden Pressekonferenz: "In der Pause haben wir uns gefasst und geschüttelt. Als wir von der Bank nachgelegt haben, kam der Zugriff aufs Spiel zurück. Nach dem 1:1 haben wir das Momentum dann voll auf unserer Seite und mehrere Einschussmöglichkeiten."
Ein offener Schlagabtausch im letzten Drittel endete unter dem Strich mit einer "verdienten Punkteteilung", so Pache. Was den 36-Jährigen einzig störte, war die Linie des Schiedsrichters. "Durch die vielen Pfiffe wurde unser Rhythmus ein bisschen gebrochen, das hat uns ein Stück weit aus dem Spiel genommen", ärgerte er sich. Diese Meinung hielt Pache auch an der Seitenlinie nicht zurück und sah wegen wiederholten Meckerns kurz vor Abpfiff Gelb-Rot.
Gievenbeck-Serie hält an
Auch auf der Gegenseite gab sich das Trainerteam mit dem gewonnenen Punkt im verregneten Wattenscheid zufrieden. "Es gab eine Phase nach dem 1:0, wo wir den Sack hätten zumachen können. Da wäre es für Wattenscheid sehr schwer gewesen, nochmal in die Partie reinzukommen. Uns war klar, dass sie in der zweiten Halbzeit den Druck erhöhen werden und wir das nicht 90 Minuten weg verteidigen können", resümierte Coach Torsten Maas. Mit dem 1:1 bleibt das Münsteraner Team nun seit sieben Meisterschaftsspielen ungeschlagen.
Bestätigen kann Gievenbeck den Trend in der kommenden Woche, wenn es auswärts zum ASC 09 Dortmund geht (23. November, 14:30 Uhr). Zuvor steht mit dem Westfalenpokalspiel gegen Drittligist SC Verl aber noch eine Mammutaufgabe an (17. November 14 Uhr). Die SG Wattenscheid hingegen ist heiß auf das „Spiel des Jahres“ gegen die Zweitvertretung des VfL Bochum im Vonovia Ruhrstadion (23. November, 13 Uhr).